Interview mit dem neuen Technischen Leiter Malte Medrow

18/10/2023
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„Ich bin Konstrukteur aus Leidenschaft“

Herr Medrow, wo begann Ihre Karriere?  

Also, ursprünglich komme ich aus Hamburg. An der dortigen Fachhochschule habe ich Fahrzeugbau mit dem Schwerpunkt „Nutz- und Sonderfahrzeuge“ studiert. Im Anschluss war ich bei einem namhaften Hersteller von Spezialfahrzeugen tätig. Dort konnte ich schon früh ein wegweisendes Projekt in der Konstruktionsabteilung des Tankbaus verwirklichen: Die Blechabwicklung der großen Auslauftrichter ist durch meine Arbeit erstmals zuverlässig erfasst worden. So konnten die Behälterbleche auf einer CNC-Plasmaschneidanlage geschnitten werden, anstatt sie – wie bis dahin üblich – mit selbstentwickelten Schablonen von Hand auszuschneiden.

Nach vier Jahren im Job habe ich dann die Produktsparte der sogenannten Euterfahrzeuge übernommen. Dies sind selbsttragende Silo-Sattelauflieger mit liegendem – also nicht kippbarem – Tank und nach unten weisenden Auslauftrichtern. In dieser Sparte haben wir etwa 25 Fahrzeuge in der Woche gefertigt. Hier waren meine nächsten Schritte die Konstruktionsumstellung auf 3D sowie die Erschließung neuer Märkte, um die Auftragsrückgänge während der Finanzkrise abzufedern.  

Und wie ging es danach weiter?

Im Jahr 2017 bin ich zu einem sehr kleinen Unternehmen gewechselt, das individuelle Anhänger und Aufbauten fertigt. Dort bestand meine Aufgabe darin, erstmals eine Konstruktionsabteilung aufzubauen. Hierbei war viel Fingerspitzengefühl gefragt: Erfahrene Mitarbeitende in der Werkstatt, die seit Jahrzehnten durchaus komplexe Fahrzeuge ohne jede Zeichnung bauten, mussten überzeugt werden, dass eine Konstruktion auch ihnen Vorteile brachte.

Und 2023 sind Sie dann zu Esterer gekommen. Was sind Ihre Hauptaufgaben als Leiter für Technik & Entwicklung?  

Genau, seit Mai 2023 bin ich bei Esterer an Bord. Meine Schwerpunkte kann man grob in drei Bereiche unterteilen: Erstens bin ich als Leiter des Technischen Büros für Mitarbeiterführung, Teambuilding, Aufgabenverteilung und vieles mehr verantwortlich. Zweitens initiierte ich als technischer Leiter und führender Ingenieur neue Entwicklungen und treibe die Optimierung von Produkten voran. Dazu gehören auch Fahrzeugzulassungen und der Kontakt zu den Prüforganisationen und zuständigen Behörden. Drittens vertrete ich die Firma Esterer in externen Gremien, zum Beispiel in Normungsausschüssen.

Was treibt Sie dabei am meisten an?

Technischer Fortschritt, Weiterentwicklung und Optimierung sind ein unglaublicher Antriebsmotor für mich. Es geht immer noch besser, schneller oder günstiger. Technische Probleme zu lösen macht mir großen Spaß, ich bin so gesehen ein Konstrukteur aus Leidenschaft. Gemeinsam mit dem gesamten Team beschreite ich hierbei auch gerne neue Wege. Die Aussage ‚Das haben wir doch schon immer so gemacht‘ stachelt mich eher an, eine noch bessere Lösung zu finden.

Der Beruf ist nicht alles – was tun Sie nach Feierabend am liebsten?

Als ich jünger war, habe ich viele Jahre lang als Jugendgruppenleiter und in den Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuz (DRK) gearbeitet. Ähnlich wie die Freiwilligen Feuerwehren sind die Bereitschaften ehrenamtlich organisiert und werden zur Verstärkung bei größeren Notfällen gerufen. Dort habe ich zuletzt einen Einsatzzug geführt und war damit für alle Einsatzkräfte des DRK im Landkreis verantwortlich. Doch aktuell habe ich ein anderes Hobby: Zusammen mit einem Freund baue ich individuelle Lastenfahrräder.

Herr Medrow, wir danken Ihnen für das Gespräch!

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