Nagelneu und glänzend rollt der Tanksattel auf den Hof. Als der Fahrer aussteigt, wirkt er überraschend klein. Kein Wunder, denn das frisch gefertigte Tankfahrzeug ist 21 Meter lang, ragt dreieinhalb Meter in die Höhe und fasst bis zu 80 Kubikmeter Treibstoff. Voll beladen, bringt der Gigant bis zu 95 Tonnen auf die Waage. Das Technik-Team von Esterer führt die letzten Prüfungen durch. Kurze Zeit später kann das Fahrzeug überführt werden: zum Luchthaven Schiphol in Amsterdam, dem drittgrößten Flughafen Europas.
Gefertigt wurde das Großfahrzeug für einen Neukunden aus den Niederlanden, Combined Refuelling Service (CRS). Das Besondere: Sowohl die Betankungseinrichtung als auch die Bühne sind hinten am Fahrzeug angebracht. So können Frachtflugzeuge gleichzeitig betankt und beladen werden, denn der Tankwagen fährt rückwärts an das Flugzeug heran, während im vorderen Teil die Beladung stattfindet.
Die Giganten von Esterer sind international gefragt. „Esterer ist derzeit das einzige deutsche Unternehmen, das Tankfahrzeuge in dieser Größenordnung baut“, berichtet Nico Hanemann, Vertriebsleiter für Flugfeldtankfahrzeuge bei Esterer. „Unser Unternehmen verfügt über eine einzigartige Expertise im Bereich der Großfahrzeuge. Deshalb steigt die Nachfrage spürbar. Allein in den letzten drei Jahren haben wir 18 Tankfahrzeuge in dieser Größenordnung ausgeliefert – weltweit!“
Am Flughafen Stuttgart hat Skytanking, einer der führenden Betankungsdienstleister in der Luftfahrt, den weltweit ersten vollelektrischen Tankwagen der 40 m³-Klasse in Betrieb genommen.
Innovationskraft, hohe Qualitätsmaßstäbe und langjährige Mitarbeitende: Für Adrian Lenz gibt es vieles, was die Firma Esterer auszeichnet. Im Interview erklärt der 35-Jährige, wie sich der Geschäftsbereich Flugfeldtankwagen (FTW) entwickelt und was ihn persönlich antreibt.
Der Stuttgarter Flughafen hat sich zum Ziel gesetzt, klimaneutral zu werden. Zusammen mit Skytanking und der RWTH Aachen werden große Nutzfahrzeuge mit batterieelektrischem Antrieb erprobt. Als Entwicklungspartner treibt Esterer das Projekt „finalize!“ mit einem innovativen Prototyp voran.