Der neue FTW-Abteilungsleiter Adrian Lenz im Gespräch

Herr Lenz, seit wann sind Sie an Bord und wie ist Ihr Team aufgestellt?

Ich habe im Oktober 2023 bei Esterer angefangen. Zum Team gehören außer mir noch vier Mitarbeitende, die alle über eine langjährige Berufserfahrung verfügen: Für den Bereich Ersatzteilgeschäft und Service sind es Bernd Müller und Peter Künzel. Unsere Kollegin Christine Kraft ist für Export, Zoll und Rechnungsstellung zuständig. Und Dieter Göbel ist Senior Sales Manager sowie Technischer Berater der Abteilung. Außerdem freuen wir uns auf einen weiteren Sales Manager sowie auf zukünftige Auszubildende und Praktikanten, die unser Team verstärken werden.

Übrigens ist mir positiv aufgefallen, dass viele Mitarbeitende schon seit Jahrzehnten bei Esterer tätig sind. Heutzutage ist das keine Selbstverständlichkeit und wir können wirklich stolz darauf sein!

Worin bestehen Ihre Hauptaufgaben?  

Als Abteilungsleiter bin ich verantwortlich für die weltweite Akquise, Abwicklung und Serviceleistungen im Bereich Flugfeldtankwagen. Wir erstellen Angebote, schließen Verträge und steuern sie als Beauftragung in unser Unternehmen ein.

Unser Team repräsentiert Esterer nach außen. Gemeinsam überzeugen wir aktuelle und potenzielle Auftraggeber von unseren Produkten und unserer hohen Leistungsfähigkeit. Die wichtigsten Eigenschaften, die man in diesem Job braucht, sind technische und kommerzielle Expertise und Kommunikationsstärke.

Auf welche Werte setzen Sie als Führungskraft?

Vor allem sind mir eine effektive Kommunikation und strukturierte Zielvorgaben wichtig. Denn ein Mangel an Kommunikation kann zu schlechten Leistungen führen. Außerdem wird Respekt bei uns großgeschrieben. Es liegt mir sehr am Herzen, positive Arbeit zu würdigen. Feedback hingegen soll zum Bessermachen anregen.  

Und was ist Ihnen im Hinblick auf die Kunden wichtig?

Auch hier geht es um Vertrauen: Ehrlichkeit, Flexibilität und Schnelligkeit sind die Parameter, die wir brauchen, um neue Aufträge zu generieren und den Geschäftsbereich auszubauen.

Werfen wir nun einen Blick auf den nationalen und internationalen Markt: Wie ist Esterer aktuell aufgestellt?

In Europa steht vor allem Nachhaltigkeit und die Reduzierung des C0₂-Ausstoßes im Fokus. Dadurch wird auch im Flughafensektor die so genannte Dekarbonisierung angestrebt. In diesem Bereich sind wir mit unseren vollelektrischen Flugfeldtankwagen sehr gut aufgestellt.  Zu unseren größten und langjährigen Kunden gehören Unternehmen wie zum Beispiel Shell Aviation, British Petrol, TotalEnergies und Skytanking.

Außerhalb Europas können wir mit weiteren Alleinstellungsmerkmalen punkten, zum Beispiel unserer technischen Expertise für den Aufbau von großen Tanks, adäquaten Lieferzeiten und einer hervorragenden Qualität. Dadurch haben wir in der Historie der Firma Esterer mehr als 70 internationale Kunden erfolgreich beliefert. Diese globale Bandbreite stellt unsere Leistungsfähigkeit dar!

Darüber hinaus spüren wir natürlich die weltweiten geopolitischen Spannungen. Militärische Produkte sind gefragt und Esterer kann sich in diesem Bereich stark positionieren und weiterentwickeln. Beispielsweise beginnt für die Deutsche Bundeswehr im nächsten Jahr die Serienfertigung von insgesamt 48 Flugfeldbetankungsfahrzeugen und im Service rechne ich mit weiterem Wachstumspotential. Ersatzteile sowie Instandsetzungen werden dringend benötigt, um die geforderte militärische Verfügbarkeit sicherzustellen. Wir sind bereit, Verbündete und unsere deutschen Streitkräfte tatkräftig zu unterstützen.

Erzählen Sie uns von Ihrem beruflichen Background. Was haben Sie ursprünglich gelernt?

Nach meiner Ausbildung zum Industriemechaniker habe ich Maschinenbau an der Universität Kassel studiert. Wichtige Stationen habe ich bereits im Studium absolviert: Die Bachelor- und Master-Thesis habe ich bei Audi und Volkswagen geschrieben. Danach war ich sieben Jahre im Vertrieb bei der Rheinmetall Landsysteme tätig. Wenn es um zukünftige militärische Aufträge geht, sind meine Erfahrungen von Vorteil, denn ich verstehe die komplexe Branche und ihre Formalismen im Beschaffungswesen gut. Ferner sind mir vor allem in Deutschland die wesentlichen Dienststellen der Bundeswehr sowie diverse Firmen in der Rüstungsbranche bekannt.

Was gefällt Ihnen an Esterer besonders?

Im Vergleich zu einem großen Konzern hat die Arbeit in einem mittelständischen Familienunternehmen viele Pluspunkte: Die Größenordnung ist überschaubar, wodurch eine flache Hierarchie schnelles Handeln erlaubt. Die täglichen Aktivitäten meiner Abteilung sind gut steuerbar – von der Akquise bis zum Projektabschluss geschehen alle Aktivitäten „aus einer Hand“. Ein Vorteil ist auch, dass die Leistung meiner Abteilung rasch erkennbar ist.

Außerdem verstehen wir uns mit unserem innovativen Portfolio als Weltmarktführer von Flugfeldbetankungsfahrzeugen – und das aus unserer „ländlichen Region“ Helsa. Auch das macht natürlich Freude!

Ein Blick nach vorne: Welche Ziele hat sich Esterer im FTW-Vertrieb gesetzt?

Nach der Coronapandemie war 2023 im Vergleich ein hervorragendes Jahr.

Der weltweite Flugverkehr steigt im zivilen und militärischen Bereich und davon wird Esterer profitieren. Der Aufstiegstrend ist in der Branche anhand der vielen Anfragen, die wir bekommen, klar erkennbar. Auch die Auftragssituation für das kommende Jahr ist gut. Ferner haben wir stets positive Kundengespräche und sind gut für die nächsten Jahre aufgestellt, sodass weitere Aufträge auch über 2025 hinaus zu erwarten sind.

Mit Abstand sind die vollelektrischen Betankungsfahrzeuge ein wichtiger Innovationstreiber – unsere Strategie geht also auf. In Zukunft möchten wir mehr vollelektrische Flugfeldtankwagen bei Kunden platzieren, die im Rahmen der Dekarbonisierung ihren wichtigen Beitrag leisten werden.

Ein weiteres Ziel ist es, den Service-Bereich auszubauen. Hier hat Esterer großes Wachstumspotential im Ersatzteilgeschäft und bei Fahrzeug-Instandsetzungen. Vor allem die Bundeswehr steigert ihre materielle Verfügbarkeit massiv. – Hier sehen wir uns als zuverlässigen Partner für sämtliches Betankungsmaterial.

Wo findet man Sie in Ihrer Freizeit?

Bei diversen Freizeitaktivitäten mit meiner jungen Familie. Außerdem bin ich gern mit dem Mountainbike unterwegs, denn hier in der Gegend gibt es einige großartige Strecken!

Herr Lenz, wir danken Ihnen für das Gespräch!