Ende Januar 2017 übernahm Brigitte Zypries das Amt der Bundeswirtschaftsministerin – und bereits im Februar besuchte die gebürtige Kasselerin Esterer in Helsa. Beim Unternehmensrundgang gemeinsam mit der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Selbert, Helsas Bürgermeister Tilo Küthe sowie den Geschäftsführern Julia und Harold Esterer lernte sie das 170 Mitarbeiter starke Familienunternehmen kennen, das Weltmarktführer für Straßen- und Flugfeldtankfahrzeuge ist. „Esterer ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Mittelstand auch im ländlichen Raum überaus erfolgreich sein kann“, betonte die Bundeswirtschaftsministerin.
Im Gespräch mit der SPD-Ministerin warb Geschäftsführerin Julia Esterer für mehr Offenheit von Seiten der Politik: „In Zeiten der Digitalisierung, der Start-up-Kultur und individueller Lebensentwürfe ist es meine Aufgabe als Unternehmerin, Esterer modern zu halten – nur so können wir exzellente Mitarbeiter halten und neue hinzugewinnen.“ Es sei gerade mit Blick auf die junge Generation Veränderung nötig. Esterer ist ein Top-Arbeitgeber in der Region Kassel und bietet Auszubildenden eine langfristige Perspektive. Studierende der Universität Kassel schreiben bei Esterer ihre Abschlussarbeiten im Bereich Maschinenbau und bringen damit neue Impulse in das Unternehmen ein. Auch zum Science Park Kassel, einer der besten Start-up-Szenen in Deutschland, pflegt Esterer guten Kontakt.
Beeindruckt zeigte sich Bundeswirtschaftsministerin Zypries von der Fertigung: Im Gespräch mit den Esterer-Mitarbeitern ließ sie sich technische Details und Fertigungsverfahren genau erklären. „Hier entstehen Originale“, sagte sie anschließend. „Die Tankfahrzeuge rollen nicht vom Band, sondern werden in professioneller Handarbeit individuell gefertigt – das hatte ich so nicht erwartet.“
Julia Esterer, die seit vier Jahren dem Außenwirtschaftsbeirat des Bundeswirtschaftsministeriums angehört, berichtete der Ministerin von den Schwierigkeiten, die die extrem komplexe und kleinteilige Exportkontrolle in Deutschland darstellt. „Insbesondere für den Mittelstand dürfen keine unüberwindbaren Exporthürden errichtet werden“, betonte Julia Esterer. Und: „Deutschland ist Exportweltmeister – allein wegen der Kreativität, der Leistungsstärke und Zuverlässigkeit der Arbeitnehmer und Unternehmer, vor allem im Mittelstand.“ Dass die Menschen in Deutschland ihre Arbeit lieben und etwas leisten wollen, davon konnte sich die Ministerin bei ihrem Besuch in Helsa überzeugen. Abschließend sagte sie: „Die Begeisterung der Mitarbeiter für ihre Arbeit, ihre Leidenschaft für Tankfahrzeuge nach höchsten Qualitätsansprüchen, hat mich am meisten beeindruckt.“
Initiiert wurde der Besuch aus Berlin vom Netzwerk „CCA – Competence Center Aerospace“ der Wirtschaftsförderung Region Kassel. 50 Unternehmen und Forschungsinstitute – darunter auch Esterer – gehören dem Netzwerk an. Ziel ist es, Kompetenzen und Ressourcen zu bündeln, zu stärken und gezielt zu vermarkten. Die professionelle Plattform mit den Schwerpunkten Networking, Vermarktung und Innovationen hat sich in den Bereichen Luftfahrttechnik und Airport-Technik in der Region Kassel und weit darüber hinaus fest verankert.
Ob Differenzdruckmesser, Zähler oder GPS: Tankfahrzeuge sind mit zahlreichen Sensoren ausgestattet. Doch viele wichtige Daten werden kaum genutzt – bis jetzt. Esterer stellt auf der inter airport Europe 2019 ein zukunftsweisendes System zur Datenvernetzung vor: „proRefuel“.
Ende 2019 sind Expert/innen und Entscheider/innen der Flughafenindustrie in München zusammengekommen: Bei der inter airport Europe, der Branchenleitmesse des Flughafensektors, präsentierte sich Esterer mit innovativen Produkten. Im Fokus standen die „Esterer Smart Service App“ und „proRefuel“, unser neu entwickeltes System zur Datenvernetzung. Auch zwei elektrische Flugfeldtankwagen sorgten für intensive Gespräche am Messestand.
Mit Stolz präsentierte Esterer auf der expo PetroTrans 2018 den ersten Straßentankwagen mit elektrischem Pumpenantrieb: Der PEANO erhielt prompt den Innovationspreis der Messe und wurde mit Begeisterung aufgenommen. Auch vom Kasseler Unternehmen Albert Beck GmbH, das nun als erster Heizöllieferant in Deutschland auf die innovative Technik „Made in Helsa“ setzt: „Wir freuen uns, unsere Fahrzeugflotte mit dem PEANO zu erweitern“, sagte Geschäftsführer Dirk Lassen-Beck bei der Übergabe im Februar 2020.